in vino | licht + wein
Die Reihe in vino fängt unsichtbare Strukturen ein: Gebilde aus Licht, geformt durch Gläser und Wein. Fast jeder hat sie schon gesehen, bemerkt haben sie die wenigsten: Lichtmuster, die eine Kerze und ein Weinglas auf das Tischtuch zeichnen. Sie sind mehr als nur Schatten. Lichtbrechung und Reflexionen erzeugen dreidimensionale Strukturen aus Lichtstrahlen, von denen wir nur eine Ebene sehen können, wenn er auf einer weißen Tischdecke mit dem Schatten des Glases zusammenfällt. Neben Glas und Flüssigkeit formen die Lichtquelle – ist es eine Kerze oder eine Lampe, gar mehrere? – und die Tränen des Weins am Weinglas (ja, die Qualität des Weins trägt zur Komplexität des Bildes bei!) das Strahlenspiel.
Beim nächsten guten Tropfen sollte man sich Zeit für diese Bilder nehmen, das Glas heben, kippen und drehen, um in der Bewegung immer neue Schnitte durch die unsichtbare Skulptur von Licht und Schatten zu erzeugen. Einzufangen sind Tiefe und Geschmack des Weines auch damit nicht, doch man kann sich näher an seine Seele heranträumen als mit jeder anderen Abbildung …